Merzig (20.05.2014) – Der DAV-Vorsitzende Fritz Becker forderte auf dem DAV Wirtschaftsforum erneut die Abschaffung der Importförderung und begründet dies damit, dass die Hersteller zunehmend Rabattverträge abschließen würden und somit in diesem Bereich kaum noch Einsparungen zu erzielen seien.

Der DAV Vorsitzende spricht schon seit Jahren den Importen die Wirksamkeit für Einsparungen entweder wider besseren Wissens oder aus Unkenntnis ab. Zudem ist die Argumentation nicht nachvollziehbar.

Erstens spielt die Importquote bei Präparaten, die unter Rabattvertrag stehen, keine Rolle.
Hier muß zwingend das Rabattvertragspräparat abgegeben werden.

Zweitens bezieht sich die Quote lediglich auf solche Importe, deren Erstattungspreis mindestens 15 Prozent oder 15 Euro unterhalb desjenigen des Bezugsarzneimittels liegt. Insofern kommt es nur dann zur Abgabe eines Imports auf Basis der Importquote, wenn wirklich Einsparungen erzielt werden.

Die Gesundheitspolitik und die Kostenträger sehen aufgrund der planbaren und realisierten Einsparungen bei gleicher Qualität der Versorgung jedoch nachhaltig keinen Grund, ein
funktionierendes Spar- und Wettbewerbsinstrument aus der Hand zu geben.
So hat sich bis heute der Anteil der anrechenbaren Importe an dem zu Lasten der GKV verschriebenen Arzneimitteln auf knapp 11 Prozent entwickelt und liegt damit doppelt so
hoch wie die Vereinbarung aus dem Rahmenvertrag zwischen der GKV und dem DAV.

Hier keine Einsparungen zu erkennen, bleibt das kaufmännische Geheimnis des DAV-Vorsitzenden.

Die dauerhafte, deutliche und freiwillige Übererfüllung der Abgabequote zeigt die feste Verankerung von Importarzneimitteln im Versorgungsalltag. So ergab eine Umfrage des Kölner Institutes für Handelsforschung (ifh) unter 278 Inhabern, dass mehr als 60 Prozent die geforderte Importquote freiwillig übertreffen.

Nicht erst in Zeiten angespannter Konditionen beim Großhandel nutzen die Apotheken in den vergangenen Jahren Importe bei konsequenter Abgabe als Möglichkeit ihren Rohertrag zu sichern oder gar zu steigern. Auch die Treuhand Hannover sieht Importe für die Apotheken als margenrelevant an, wie Christian Meyer auf dem AVIE Systempartnertreffen in Köln Ende vergangener Woche bestätigte.

Insgesamt ist die Forderung des DAV-Vorsitzenden nach Abschaffung der Importförderung daher nicht nachvollziehbar und widerspricht deutlich dem Handeln und den Bedürfnissen der Apotheken vor Ort.