Mögliche Belastung der Apotheken vom Tisch

Merzig (19.03.2012) – In der Diskussion um die Zahlung umstrittener Preismoratoriumsrabatte des Importeurs kohlpharma/MTK-PHARMA GmbH mit dem Norddeutschen Apotheken Rechenzentrum (NARZ) haben beide Unternehmen nun zu einer Einigung gefunden.

Das NARZ hat die geforderten Daten zur transparenten Berechnung der an die GKV zuviel gezahlten Herstellerrabatte nunmehr zur Verfügung gestellt. Damit ist der Weg frei, die in Frage stehenden Beträge des Zeitraumes 01. Juli 2011 bis 31. März 2012 in der jeweiligen Höhe direkt von den betreffenden Krankenkassen zurückzufordern.
Somit ist auch eine mögliche Belastung der Apotheken vom Tisch. Sowohl kohlpharma/MTK-PHARMA als auch NARZ hatten im Vorfeld erklärt, die Apotheken schadlos halten zu wollen. Mit der Einigung setzen beide Unternehmen die traditionell vertrauensvolle Zusammenarbeit fort.

Andere private Rechenzentren folgen zwischenzeitlich dem Beispiel des NARZ und liefern die zusätzlich nach den Krankenkassen aufgeschlüsselten Abrechnungsdaten zur korrekten Rabattberechnung.

Auslöser des Streits war die Entscheidung des GKV-Spitzenverbandes seinen Mitgliedern entgegen der gültigen Rechtslage zu empfehlen, die für Importarzneimittel geltenden gesetzlichen Regelungen zur Festsetzung des Preismoratoriumsrabattes mit Wirkung zum 1. Juli 2011 nicht mehr zu beachten und damit das Abrechnungsverhalten zu ändern. Das BMG hatte nach zwischenzeitlicher Intervention klargestellt, dass die Importeure durch dies Maßnahme rechtswidrig mit Millionen-Beträgen zuviel belastet wurden und damit eine Rückabwicklung der zuviel gezahlten Beiträge im Kern ermöglicht. Der GKV-Spitzenverband hatte darauf hin erklärt zum 01. April 2012 zur rechtskonformen Abrechnungspraxis zurückzukehren.